25.01.2023 19:00 bis 25.01.2023 20:00

digital

Friedrich-Naumann-Stiftung: Pulverfass Mittlerer Osten?

Iran, Saudi-Arabien und der Großmachtkonflikt am Golf

Fokus Sicherheitspolitik mit PD Dr. Gerlinde Groitl und Dr. Guido Steinberg

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen der Universität Regensburg, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung.

Seit Monaten protestieren die Menschen im Iran gegen Diktatur und Unterdrückung. Das Mullah-Regime, das seit der islamischen Revolution 1979 mit harter Hand regiert, antwortet darauf mit brutaler Gewalt, Verhaftungen und Hinrichtungen. Während der Westen die Regierung in Teheran verurteilt und mit neuen Sanktionen belegt, bleibt doch eine gewisse Ratlosigkeit: Wie umgehen mit einem Staat, der die Vernichtung Israels propagiert, den Terrorismus fördert und ein Atom(waffen)programm unterhält, dessen vertragliche Einhegung nun womöglich endgültig gescheitert ist? Dazu kommt die komplexe Großwetterlage einer Region im Umbruch. Iran und Saudi-Arabien buhlen um die Macht am Golf und führen blutige Stellvertreterkriege (z.B. Syrien, Jemen), während die USA an Einfluss verlieren. Derweil nähern sich Israel und seine arabischen Nachbarn plötzlich an – wegen der gemeinsamen Bedrohung durch den Iran. Die Golfmonarchien präsentieren sich wiederum reformorientiert und bleiben doch schwierige Partner für den Westen. Wie ist die Lage im Iran, in Saudi-Arabien und darüber hinaus einzuschätzen? Welche Perspektiven gibt es für die Region? Und was sollte die Bundesregierung tun? PD Dr. Gerlinde Groitl spricht darüber mit Dr. Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Diskutieren Sie mit!

Die Reihe Fokus Sicherheitspolitik nimmt jeden Monat aktuelle internationale Konflikte in den Blick und erörtert ihre Bedeutung für Deutschland und Europa. Militärstrategische Fragen wurden hierzulande lange Zeit öffentlich kaum diskutiert, erst im Zuge des Krieges in der Ukraine hat sich das geändert. Dabei beobachten die Länder der Nato, der EU und die übrigen Staaten Europas aufmerksam, wie sich Berlin positioniert. Fast alle wünschen eine stärkere Rolle der Bundesrepublik. Gerade jetzt, während der größten globalen Herausforderungen der vergangenen drei Jahrzehnte, bedarf es einer klaren sicherheitspolitischen Vision des bevölkerungsreichsten und ökonomisch stärksten EU-Mitglieds.

Unsere Gastgeber sind Prof. Dr. Stephan Bierling und PD Dr. Gerlinde Groitl. Im Wechsel diskutieren sie mit Expertinnen und Experten zentrale Herausforderungen für die Bundesrepublik und beleuchten die vielfältigen Verflechtungen deutscher Sicherheitspolitik sowie die häufig gegensätzlichen Interessen der innenpolitischen Akteure.